Pressemitteilung Der erste nationale Frauenstreik Luxemburgs – ein Erfolg!

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So-so-so Solidarité avec les femmes du monde entier!

(Sa, 7.3.2020, JIF2020) Über 2000 Frauen und solidarische Männer haben sich heute auf der hauptstädtischen Place d’Armes versammelt, um für eine gleichberechtigte Gesellschaft, für Frauenrechte und für eine faire Verteilung von Care-Arbeit zu demonstrieren.

Ab kurz nach 15 Uhr wurde die Stimmung mit Reden und Sprechchören angeheizt. Die Choreographie „un violador en tu camino“ hat für Gänsehaut und ein starkes Solidaritätsgefühl unter allen Anwesenden gesorgt: strukturelle und institutionelle Gewalt muss endlich gezielt und wirkungsvoll bekämpft werden!

Viele Neugierige kamen aus den Geschäften und auf die Balkone, um die vielen Banner, Schilder und feministischen Farben der Demonstrierenden zu bewundern. Einige schlossen sich dem Umzug spontan an. Ganz vorne: die Frauen, die in unserer Gesellschaft oft nicht sichtbar sind oder gewollt verdrängt und unterdrückt werden: schwarze Frauen, women of colour, queere Frauen und Personen und Frauen, die in sogenannten „Drecksberufen“ arbeiten: die Reinigungsfachkräfte.

Vor der Abgeordnetenkammer wurden die wichtigsten Forderungen in vier Sprachen ausgerufen: Ein gutes Leben für alle kann ohne die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht gelingen! Die gerechte Verteilung von Sorgearbeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Besonders die Forderung nach einem Recht auf Wohnen für alle, die Erhöhung des Netto Mindestlohns und die Verringerung der Arbeitszeit bei gleichem Gehalt haben großen Anklang gefunden.
Die anwesenden Politiker*innen haben den Wunsch der Veranstalterinnen respektiert und auf die sichtbarsten Plätze in den ersten Reihen verzichtet.

Die nächste Station des Demonstrationszugs war bei der Gëlle Fra. Dort haben Frauen aus dem Reinigungssektor mit einer Tanz-Aktion eindeutig zum Ausdruck gebracht: Seht uns an! Hört uns an! Wir sind nicht unsichtbar! Ohne uns versinkt ihr in Müll und Dreck! Respektiert uns, wie wir es verdient haben!
Solidarisch waren auch die ca. 200 Männer, die sich der Demonstration angeschlossen haben und den Frauen symbolisch Rückhalt gegeben haben.

Weiter ging es laut und motiviert und zu den Rotondes. Die Polizei hat die spontanen Routenanpassungen mit Fassung und flexibel akzeptiert – ohnehin war von vornherein gewusst, dass der von der Stadt vorgeschlagene Weg über die Passerelle unter der Adolphe Brücke die Aktion nicht nur unsicht- und unhörbar gemacht hätte, sie wäre zudem für alle Beteiligten gefährlich geworden.

Der großen After-Streik-Party in den Rotondes steht jetzt nichts mehr im Weg. Wir freuen uns auf talentierte Musikerinnen und viel Tanz.

Morgen heißt es dann: Nach dem Streik ist vor dem Streik. Schließlich ist der große Erfolg des ersten nationalen Frauenstreiks nicht das Ende, sondern der Anfang! Der 8. März eignet sich als Frauenkampftag daher hervorragend zur Erstellung einer Zukunftsstrategie. Who cares? We care!

Wir wollen allen Journalist*innen bei dieser Gelegenheit ganz herzlich für ihre Präsenz und ihr seriöse und professionelle Berichterstattung danken.

Sie sind selbstverständlich herzlich zu unserem offenen Evaluierungstreffen in die Abtei Neimënster eingeladen, am Sonntag, von 14:00 bis 17:00 Uhr.

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