«Der autoritäre Kampf gegen Demokratie und Pluralismus hat viele Schlachtfelder. Aber der Krieg gegen die Frau, so scheint es, hat nicht nur Tradition. Er hat Priorität.» Tobias Ginsburg
Am Freitag, dem 29. November 2024 lädt das CID, zusammen mit der Stadt Luxemburg, respect.lu und infoMann den deutschen Autor Tobias Ginsburg zu einer Lesung aus seinem Buch „Die letzten Männer des Westens“ um 18:00 Uhr im Cercle Cité ein.
Tobias Ginsburg war ein Jahr lang undercover in unterschiedlichen Männerbewegungen in Deutschland, Polen und den USA unterwegs. Er hat versucht herauszufinden, wo die Angst und vor allem der große Hass dieser Männer herkommt und deckt in seinem Buch auf, wie gut vernetzt, ressourcenstark und gefährlich diese Bewegungen sind. Rassismus, Misogynie und Antisemitismus gehen dabei Hand in Hand.
Auch in Luxemburg werden antifeministische Haltungen und Aussagen immer häufiger im öffentlichen Diskurs. Argumentationen von Maskulisten, christlichen Fundamentalist*innen und Rechtspopulist*innen finden bis weit in die gesellschaftliche Mitte Anschluss. Das zeigt auch der schnelle Erfolg der Petition zum Verbot von LGBTIQ+-bezogenen Inhalten an öffentlichen Schulen in Luxemburg. Vielen Menschen ist dabei nicht bewusst, dass die von ihnen reproduzierten Argumentationen aus frauenfeindlichen Männerbewegungen stammen.
Wer ein besseres Verständnis für diese Zusammenhänge erlangen will, sollte sich die Lesung mit Tobias Ginsburg nicht entgehen lassen.
„Es ist kein Zufall, dass sich der Angriff auf die Demokratie und offene Gesellschaften so oft zunächst gegen Frauen, sexuelle Minderheiten und Feminismus richtet. Es geht hier um die Agitation von gekränkten Männern, von einem Versprechen von Härte und Macht! Die Vorstellungen einer «Krise der Männlichkeit» und der «feministischen Bedrohung» sind nicht nur massentauglich und anschlussfähig, sie appellieren auch so schön an die Emotionswelt verunsicherter Männer. Wer sich auf derartige Vorstellungen einlässt, der hat dann nicht nur Angst um seine Privilegien – für den stehen gleich die eigene Identität und Existenz auf dem Spiel! Der soziale Fortschritt an sich wird zum Feind – und das reaktionäre Gegenangebot der radikalen Rechten erscheint plötzlich appetitlich: «Irgendwann kannst du wieder der Mann sein, der du eigentlich sein willst – aber dafür muss dieses Land wieder so hart werden, wie es früher einmal war.»“ (Auszug aus einem Interview mit Tobias Ginsburg mit dem Rowohlt Verlag: www.rowohlt.de)