Frankreich dient als Modell für den absolutistischen (Louis XIV), für den republikanischen (u.a. Verfassungen von 1791 und 1793) und für den laizistischen Staat (Gesetz von 1905). In dem von ihnen herausgegebenen Sammelband „Staatsverständnisse in Frankreich“ (Nomos Verlag, Baden-Baden, 2018) haben Norbert Campagna (Université du Luxembourg) und Franziska Martinsen (Universität Kiel) eine Reihe von Beiträgen gesammelt, die sich um diese Dimensionen des Staatsverständnisses in Frankreich drehen.
An diesem Abend werden die zwei Herausgeber sich in Kurzvorträgen mit zwei bedeutenden französischen Staatsdenkerinnen befassen. So wird Norbert Campagna über das Staatsdenken von Christine de Pizan (1364-1430) referieren, während Franziska Martinsen auf Olympe de Gouges’ (1748-1795) politisches Denken eingehen wird.
Im Anschluss an diese beiden Vorträge wird Sven Seidenthal eine Diskussion zwischen den beiden Herausgebern moderieren, die sich um die Frage drehen wird, ob die „laïcité à la française“ als eine Chance, wenn nicht sogar Bedingung für die Freiheit angesehen werden muss, oder ob sie nicht vielmehr eine Bedrohung für die Freiheit darstellt.
Norbert Campagna, geboren 1963, ist habilitierter Doktor der Philosophie. Er ist Gastdozent an der Universität Luxemburg und Lehrer im Lycée de Garçons Esch und Lycée Classique Echternach. Er ist darüber hinaus Vorsitzender der Ethikkommission der Robert Schuman Krankenhäuser. 2012 wurde er in Paris mit der „Trophée de l’Ethique“ für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Sexualethik ausgezeichnet. Er ist Autor von 25 Büchern, weit über hundert Aufsätzen und Beiträgen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Sammelbänden und in Handbüchern.
PD Dr. Franziska Martinsen promovierte nach einem Studium der Philosophie, Politik- und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Philosophie an der Universität Basel (Schweiz) und erhielt 2016 die venia legendi für Politikwissenschaft von der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover. Sie ist Privatdozentin am dortigen Institut für Politikwissenschaft sowie derzeit Vertretungsprofessorin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Sven Seidenthal, geboren 1993 in Luxemburg, ist Student von Norbert Campagna. Er begann 2013 in Paris Philosophie zu studieren und beendete im Jahr 2016 seinen Bachelor in Luxemburg im Studienfach Europäische Kulturen mit dem Schwerpunkt Philosophie. Im Anschluss studierte er zeitgenössische und moderne Philosophie und erhält im Sommer 2018 seinen Masterabschluss an der Universität Luxemburg.
Organisiert vom Institut Pierre Werner
mit Unterstützung von neimënster und CID | Fraen an Gender
Abtei Neumünster
In deutscher Sprache
Eintritt 10 € | 5 € | 1,50 € (Kulturpass)
Tickets: +352 26 20 52-444