Ich bin seit einem halben Jahr geschieden. Meine zwei Kinder, im Alter von zehn und sieben Jahren, leben bei mir, sehen ihren Vater aber jedes zweite Wochenende und teilweise während den Schulferien.
Die Scheidung verlief zwar im gegenseitigen Einvernehmen, doch da mein Ex-Ehemann derzeit arbeitsuchend ist, kann er keinen Unterhalt zahlen. Da ich mich bewusst für einen Teilzeitjob als Sekretärin in einer Arztpraxis entschieden habe, um weiterhin die Kinderbetreuung selber übernehmen zu können, bin ich finanziell am Limit angekommen. Ohne die finanzielle Unterstützung meines Ex-Manns, fällt es mir schwer, die Enden zusammen zu bringen. Allein für die Miete muss ich fast die Hälfte meines Gehaltes aufbringen. Ohne die Hilfe meiner Eltern, die einen Teil meiner laufenden Kosten übernehmen, und dem Kindergeld müsste ich mir einen Vollzeitjob suchen.
In der Teilzeitarbeit liegt für mich aber die Möglichkeit, dass ich soviel wie möglich Zeit mit meinen beiden Jungs verbringen kann. Das ist mir wichtiger als materielle Wünsche zu erfüllen. Da ich meistens morgens arbeite und meine Hausarbeit in den Abendstunden erledige, gehören die Nachmittage den Kindern. So kann ich ihnen bei den Hausaufgaben helfen, sie zu ihren Sport-, resp. Musikstunden fahren und mit ihnen spielen.
Ich wünsche mir, dass meine unbezahlte Arbeit in der Kinderbetreuung sowohl eine
soziale, als auch eine finanzielle Anerkennung erfahren würde. Immerhin profitiere ich bewusst nicht von den staatlichen Strukturen der Kinderbetreuung.
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