Sam, (46), drei Kinder

Sam, (46), drei Kinder

Vor 15 Monaten ist mein Mann tödlich verunglückt. Von einem Tag auf den anderen stand ich mit meinen drei Kindern, den 14-jährigen Zwillingen und dem 8 Jahre alten Nachzügler alleine da. Die erste Zeit nach dem Tod meines Mannes war für meine Kinder und mich sehr schwer. Doch konnten wir in dieser ersten Zeit auf die Hilfe meiner Familie und Freund*innen zurückgreifen und uns die Zeit nehmen, das Unglück zu verarbeiten.

Dazu gehörte aber auch, dass ich mit meinen Kindern in unserem Haus geblieben bin. Ich wollte sie nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen. Die Lebensversicherung meines Mannes kam für die Restschuld auf dem Haus auf und dank der Waisen- und Witwenrente muss ich mir keine finanziellen Sorgen machen.

Zu Lebzeiten meines Mannes war ich Hausfrau und Mutter. Ohne ihn fühle ich mich in dieser Rolle aber verstärkt sozial isoliert. Deshalb habe ich mich entschlossen, mir einen Teilzeitjob zu suchen. Was sich allerdings nicht so einfach gestaltet. Ich fühle mich wegen meines Alters, und meinem Mangel an Berufserfahrung, aber auch wegen meinem Status als alleinerziehende Mutter zunehmend diskriminiert. Ich bin gelernte Informatikerin, habe aber den Anschluss an die Weiterentwicklung der IT-Branche verloren. Deshalb nehme ich derzeit an einer Fortbildung in Abendkursen teil.

Ich wünsche mir, dass der Arbeitsmarkt verstärkt den unterschiedlichen Lebenssituationen von Arbeitnehmer*innen entgegenkommt und auch aktiv die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt unterstützt.

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