Das Archiv Helen Buchholtz im CID | Fraen an Gender

Zwei Koffer voll Notenmanuskripte aus Frauenhand …

1999 erhielt Euterpe – Frauenmusikforum im Cid-femmes den kompletten musikalischen Nachlass der luxemburgischen Komponistin Helen Geiger-Buchholtz (1877-1953), der bis dahin als verschollen galt, tatsächlich aber in privatem Besitz war. Die Komponistin war dem luxemburgischen Musikpublikum kaum bekannt, denn nur sehr wenige gedruckte Lieder waren bisdato der Öffentlichkeit in der Nationalbibliothek Luxemburg zugänglich.

Im Herbst 2000 wurde die Auswertung, Katalogisierung und Archivierung des umfangreichen Materials – rund 136 Kompositionen in Manuskriptform sowie zahlreiche Studien und Skizzen – abgeschlossen.Das Archiv Buchholtz ist seitdem der Öffentlichkeit in der Bibliothek des Cid-femmes zugänglich.

Die Eröffnung des Archivs feierten wir am 24. November 2000, auf den Tag genau am 123. Geburtstag der Komponistin, mit dem Konzert-Vortrag Helen Buchholtz, in dem die Musikerin erstmals in Wort und Ton präsentiert wurde.

Wer war Helen Buchholtz (1877-1953)?

Helen Buchholtz stammt aus der bekannten Escher Familie Buchholtz-Ettinger. Als junge Frau begann sie mit Komponieren. Nach einem Aufenthalt von sieben Jahren in der Musik- und Opernstadt Wiesbaden kehrte die Musikerin 1921 in ihr Heimatland zurück und verkehrte dort in den Künstlerkreisen um Batty Weber, Emma Weber-Brugmann, Willy Goergen …
Sie stand in engem Kontakt mit den Komponisten Felix Krein, Gustav Kahnt, Jean-Pierre Beicht und Fernand Mertens und arbeitete mit ihnen zusammen.

Als sie 1953, kurz vor ihrem sechsundsiebzigsten Geburtstag, verstarb, hinterließ sie ein umfangreiches Oeuvre:
rund 136 Kompositionen,
darunter 53 luxemburgische, deutsche und französische Lieder,
19 Chöre,
14 Klaviersonaten,
38 Charakterstücke und Tänze für Klavier,
6 Werke für Symphonieorchester und
8 Kompositionen für Harmonieorchester.

Sie fand Verleger für einige ihrer Lieder, komponierte aber die meisten ihrer Werke in Isolation, da sie den gängigen Musikgeschmack des breiteren Publikums, das sich vor allem an luxemburgischen Liedern, Operetten, Märschen etc. erfreute, kaum entsprachen.

CID | Fraen an Gender veröffentlichte bereits zwei CDs  und ein Buch mit Werken und Beiträgen von und über Helen Buchholtz :

2003: Helen Buchholtz und Lou Koster:  Lieder luxemburgischer Komponistinnen

2011: Helen Buchholtz Klavierwerke

2014: Komponistinnen in Luxemburg – Helen Buchholtz (1877-1953) und Lou Koster (1889-1973)

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