#lookabook 2 Die Würde des Menschen ist antastbar von Ulrike Meinhof

#stayhomestayfeminist

Und hier der zweite Beitrag, diesmal von Julia Maria Zimmermann. Und welches Werk hat euch inspiriert? Kann auch ein Album, ein Lied, ein Podcast, ein Interview oder natürlich ein Film sein.

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Ulrike Meinhof – Die Würde des Menschen ist antastbar. Aufsätze und Polemiken.

Klaus Wagenbach, Berlin 2008

Meine Lanze für unsere Revolution #Lookabook #StayhomeStayfeminist: Ulrike Meinhof – Die Würde des Menschen ist antastbar. Aufsätze und Polemiken. Klaus Wagenbach, Berlin 2008

Ulrike Meinhof, den meisten bekannt als Namensbestandteil des „Baader-Meinhof-Komplexes“, also als Gründungsmitglied der linksradikalen Terrorvereinigung RAF, war in den 1960er Jahren Journalistin für die linke Jugendzeitung konkret. Dieser Band versammelt eine Reihe von Artikeln aus dieser Zeit.

Man kann, wenn man möchte, diese Sammlung als Chronik einer Radikalisierung lesen. Oder auch, wie ich, als ich als 17-jährige den Band las, in der Hoffnung auf eine Sammlung griffiger, militanter Parolen. Ersteres wäre schade, letzteres würde zur Enttäuschung führen: In erster Linie handelt es sich nämlich um eine Reihe kluger Analysen aus der Feder einer intelligenten, sensiblen und engagierten Zeitgenossin.

Kein Thema ist Meinhof zu gering, neben den „üblichen Verdächtigen“ – Vietnamkrieg, Atomwaffen, Aufrüstung – behandelt Meinhof auch Phänomene wie Fernsehprogramme („XY – aufgelöst“), Geschichtspolitik – und Sexismus in der Linken. Besonderes Interesse hat Meinhof an den menschenfeindlichen Strukturen in Institutionen, etwa Kinderheimen, Gefängnissen, Sonderschulen. Hier zeigen sich Meinhofs Fähigkeit zur Analyse ebenso wie ihr Humanismus und ihre unbedingte Solidarität mit den Schwächsten der Gesellschaft.

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