Biographie Lou Koster

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Lou Koster (1889 – 1973)

Album-382Lou Koster, geboren 1889, lernte bei ihrem Großvater Franz Ferdinand Bernhard Hoebich, dem allerersten Kapellmeister der Luxemburger Militärmusik, elementare Musiktheorie, Violine und Klavier, bevor sie sich im Jahr 1906 in das neu gegründete Luxemburger Konservatorium einschrieb, um ihre Studien in den Fächern Violine, Klavier, Solfeggio und Harmonielehre weiterzuführen. Von 1908 bis 1954 unterrichtete sie an dieser Schule selbst zuerst Klavier und Violine, später dann nur noch Klavier. Nach eigener Aussage fühlte sie sich bereits als Kind zur Komponistin berufen. Ihre ersten Werke (ca. um 1905) waren Liedvertonungen. Mit der Aufführung der einaktigen Operette „An der Schwemm“ nach einem Libretto von Batty Weber feierte die zweiunddreißigjährige Musikerin 1922 ihr öffentliches Debüt als Komponistin. Jüngere Forschungen haben zu Tage geführt, dass Lou Koster in den 1930er Jahren beim neugegründeten Radio Luxemburg mit hauseigenem Orchester große Erfolge verzeichnete: Ihre unterhaltenden Orchesterwerke, allen voran Walzersuiten, standen immer wieder auf dem Programm. In der NS-Besatzungszeit wurde es um die Komponistin, wie um die meisten ihrer luxemburgischen Kollegen, vollends still. In der Nachkriegszeit schaffte sie es zuerst nicht, an ihre vorigen Erfolge vor dem Krieg wieder anzuknüpfen. Mit dem Zeitgeist hatte sich auch der Musikgeschmack verändert. In den 1940er und 1950er Jahren litt Lou Koster daher stark unter ihrer Isolation. Zu Beginn der 1960er Jahre gründete sie das Ensemble „Onst Lidd“, gab mit ihm unzählige Konzerte in Luxemburg und machte so einen gewichtigen Teil ihres Œuvres – die Lieder – bekannt. Ihren größten Erfolg erlebte sie dreiundachtzigjährig. Am 9. Juli 1972 wurde in der Echternacher Basilika ihr umfangreichstes Werk, die Ballade für Solisten, Chor und Orchester „Der Geiger von Echternach“ nach einem Text von Nikolaus Welter, vom RTL-Orchester und der „Chorale Municipale Uelzecht“ unter der Leitung von Pierre Cao uraufgeführt. Die Reaktion von Publikum wie Presse war geradezu euphorisch. Nationaler Stolz steht in den Kritiken im Mittelpunkt. Am 17. November 1973 starb Lou Koster im Alter von vierundachtzig Jahren in Luxemburg-Stadt. Ihr Œuvre umfasst nach aktuellem Kenntnisstand 322 Werke, rund 20 % der Kompositionen sind allerdings heute verschollen bzw. nur in fragmentarischer Form erhalten.

Mehr zu Lou Koster: http://mugi.hfmt-hamburg.de/Artikel/Lou_Koster#Biografie

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