Der umfangreichste Teil der CID-Archivbestände zur Luxemburger Frauenbewegung betrifft den Verein «Mouvement de Libération des Femmes» .
MLF_Hausbesetzung
Der MLF wurde 1971 in Luxemburg-Stadt gegründet. Er war bis Ende der 1980er Jahre frauenpolitisch aktiv und dehnte sein Engagement auch auf andere Teile des Landes aus. Sein Erbe übernahm 1992 das CID (damals noch als Frauendokumentationszentrum «Centre d’Information et de Documentation des Femmes, Thers Bodé», CID-femmes), als es die Räume des Frauenzentrums und damit auch die Unterlagen des MLF übernahm. In einem Stahlschrank befanden sich mehrere Kisten mit Materialien, die die Aktivitäten des MLF in den 1970er und 1980er Jahren dokumentieren. Diese Überlieferung besteht aus schriftlichen Unterlagen (Statuten, Vereinsunterlagen, Korrespondenz, offenen Briefe, Protokollen, Broschüren, Flugblättern, “MLF-Infos”, Theaterskripten…) und enthält außerdem Fotos, Plakate, Transparente, Aufkleber, Buttons, T-Shirts und Filme (z. T. digitalisiert; u. a. Theatermitschnitte und Szenen für einen Film zum Frauenzentrum).
Der Bestand, der noch nicht vollständig erfasst ist, wurde 2007 durch Abgaben einzelner ehemaliger MLF-Mitglieder ergänzt. Teil des Bestandes sind außerdem die digitalen (und transkribierten) Aufzeichnungen dreier Erzählcafés zum MLF mit Gründerinnen, Mitstreiterinnen und Sympathisantinnen, die 2007 und 2008 mit jeweils 20-30 Teilnehmerinnen im CID stattfanden.
Demo vor dem Parlament, 30.5.1972
Im Bestand der Luxemburger Frauenbewegungen befinden sich u. a. außerdem Unterlagen der Frauensektion des unabhängigen Gewerkschaftsbunds (OGB-L-Fraen) und der Gruppe Revolutionärer Frauen (GRF).
Mehr zur Geschichte des MLF-Archivs im CID und zu den Erzählcafés hier
Siehe außerdem die CID Buchpublikation: Das Gespenst des Feminismus
