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(ke) Das tolle Buchcover (von Franziska Walther) spricht Bände: Nur die Schatten eines Jungen und eines Mädchens tanzen auf der Wasseroberfläche des Schwimmbeckens, fast berühren sie sich. Harmlos eigentlich, wäre da nicht das grellgrüne Gummikrokodil, das droht in Kürze das idyllische Bild zu zerteilen…
Von Anfang an merkt Zonja, die 12 jährige Ich-Erzählerin, dass dieser Junge, den sie mit „Achselschleppgriff“ aus dem Schwimmbecken fischt, und der sich Mucks nennt, besonders ist, und das nicht nur, weil er nicht schwimmen kann. Gilt sie schon als Spinnerin, weil sie schwierige Wörter liebt und Fragenlisten führt, so ist dieser wortkarge Junge, der ins Freibad geht „um gegen sich selbst Scrabble zu spielen“ tatsächlich speziell.
Was nun folgt, ist aber keine „Schlaue Kinder sind toll und verlieben sich Geschichte“. Mit viel Gespür lässt die Autorin ihre behütete aber nicht naive Erzählerin Zonja begreifen, dass es einen guten Grund dafür gibt, dass der schlacksige Mucks, obwohl er gerne mit Zonja spricht, doch wenig von sich preis gibt, dass er unvermittelt ausrastet, blaue Flecken hat und auch einen Pfefferspray bei sich trägt …
Mit ihrem wunderschön erzählten Debütroman gelingt es Stefanie Höfler, Kindern von Gewalt zu erzählen, ohne sie zu erdrücken oder mit dem Thema allein zu lassen. Zonja darf in ihrer Erzählung ein gutes Stück wachsen und auch für Mucks zeichnet sich eine Entwicklung ab.
Ein unbedingt empfehlenswerter Sommerroman, zu lesen ab 11 Jahren.
(Beltz & Gelberg 2015, 138 Seiten)
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