Vor zwei Jahren ist meine Frau an Brustkrebs gestorben. Zu dieser Zeit waren unsere zwei Kinder 11 und 8 Jahre alt. Besonders das erste Jahr war sehr hart für uns, da wir unseren Verlust erst einmal verarbeiten und einen neuen Lebensrhythmus finden mussten.
Seither befolge ich einen sehr strengen Tagesablauf. Ich arbeite weiterhin ganztags und komme meistens gegen 17 Uhr nach Hause. Dann koche ich für uns, kontrolliere die Hausaufgaben, die von den Kinder in der maison relais erledigt wurden und anschließend verbringen wir noch ein wenig Zeit zusammen. Später am Abend muss ich dann den Haushalt erledigen und Termine planen, bevor ich dann todmüde ins Bett falle. Mir fehlt die Unterstützung und besonders der Austausch mit meiner Frau. Es ist sehr schwer, plötzlich alleine für die emotionalen Bedürfnisse der Kinder zuständig zu sein. Jedoch sind wir als Familie näher zusammengerückt, und die Bindung zu meinen Kindern ist enger geworden.
Was mich gesellschaftlich stört, ist die unterschiedliche Bewertung zwischen Müttern und Vätern. Als alleinerziehender Vater wird man oft mitleidig beäugt und es wird einem häufig empfohlen sich wieder zu binden. Männern traut man nicht zu, alleine die Erziehung der Kinder und den Familienalltag zu bewältigen.
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