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Serientipp von Julia Maria Zimmermann (Alle Beiträge und Vorstellung von #lookabook)
New York in den 1990er Jahren: einen Fernseher gibt es nicht, und auch keine Bücher, mit Ausnahme von Gebetbüchern für Frauen. Englisch gilt als eine verderbte Sprache. Jugendliche erhalten keinen Sexualunterricht, und bleiben bis zur früh arrangierten Ehe unaufgeklärt. Verheiratete Frauen müssen ihr Haar unter einem Kopftuch oder einer Perücke verbergen. Ihre Hauptaufgabe ist es, Kinder zur Welt zu bringen. Während und sieben Tage nach der Periode gelten sie als unrein. Die Männer verbringen ihre Zeit mit dem Studium von heiligen Schriften. Die gesamte Gemeinschaft ist – nach den Standards der USA – arm und schlecht ausgebildet. Dies ist die Welt, in der Deborah Feldman, Jahrgang 1986, aufwächst: die Welt des chassidischen, also des ultraorthodoxen, Judentums.
Der jüdische Fundamentalismus, sehr unbekannt und abgeschottet in seinen Zentren in Israel, New York und London, ist eine Thematik, die erst in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. Feldman berichtet in ihrem autobiografischen Debutroman “Unorthodox” von ihrer Jugend bei den liebevollen Großeltern, ihrer heimlichen Liebe zum Lesen, ihre arrangierte Ehe und der damit verbundenen – scheiternden – Hoffnung auf größere Freiheit – und schließlich über ihre Flucht aus der Gemeinschaft. Lakonisch und ohne jedes Pathos erzählt Feldman die Geschichte einer Emanzipation, die anhand der literarischen Heldinnen Feldmans nicht zufällig auch die Emanzipation westlicher Frauen seit dem 19. Jahrhundert nachvollzieht.
Der Bestseller wurde von Netflix als Serie verfilmt und erscheint heute, am 26. März. Futter also für alle Daheimbleibenden.
Deborah Feldman: Unorthodox (auf deutsch erschienen im Secession Verlag, 2016)
Trailer der Serie: https://www.youtube.com/watch?v=-zVhRId0BTw
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