Digitale Deutsche Frauenarchiv erhält institutionelle Förderung durch den Bund

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Die deutsche Bundesministerin Dr. Franziska Giffey verkündet die institutionelle Förderung für das Digitale Deutsche Frauenarchiv: Mit 1,85 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt 2020 wird Sichtbarmachung der Frauenbewegungsgeschichte nachhaltig gefördert.

Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegungen. Es präsentiert Material aus den feministischen Erinnerungseinrichtungen, die im i.d.a.-Dachverband organisiert sind. Bücher, Zeitschriften, Plakate, teils unveröffentlichte Briefe und Protokolle machen eine der größten sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts online greifbar.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 14. Januar 2020 erklärt Bundesministerin Dr. Franziska Giffey: „Ich freue mich sehr, dass wir das Digitale Deutsche Frauenarchiv ab diesem Jahr institutionell fördern. Durch dieses digitale Archiv können wir uns praktisch an jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit ansehen und bestaunen, was die Frauenbewegung erkämpft hat.

Für eine moderne Gleichstellungspolitik ist es wichtig, sich diese historische Errungenschaft bewusst zu machen. Die Erinnerung an Vorbilder macht Mut für aktuelle Auseinandersetzungen, wie den Einsatz gegen häusliche Gewalt und die Aufwertung der sozialen Berufe.“

Für die beginnende institutionelle Förderung des DDF stehen 2020 1,85 Millionen Euro bereit. Damit setzt die Bundesregierung ihr im Koalitionsvertrag von 2018 formuliertes Ziel um, das DDF verlässlich abzusichern.

Sabine Balke Estremadoyro, i.d.a.-Vorstand und DDF-Geschäftsführung: „Frauen machen Geschichte. Dafür streitet der i.d.a.-Dachverband seit Jahrzehnten. Wir freuen uns über das politische Zeichen, Frauen- und Lesbenbewegung nachhaltig sichtbar zu machen. Diese institutionelle Förderung des DDF schafft die nötige Grundlage für diese wichtige Arbeit.“

Hintergrund

Von 07/2016 bis 12/2019 förderte das BMFSFJ den Aufbau des DDF. Seit 09/2018 ist das Portal online. Als Institution kann das DDF ab 2020 nun langfristig ausgebaut werden. Getragen wird das Projekt von i.d.a., dem Dachverband von über 40 Lesben/Frauenarchiven, -bibliotheken und -dokumentationsstellen. Über den DDF-Projektfonds erhalten i.d.a.-Einrichtungen eine Förderung zur Digitalisierung analoger Bestände, die im DDF präsentiert werden.

Mehr als 540.000 Datensätze und 10.000 Digitalisate sind bereits online zu entdecken: vom Tagebuch der Minna Cauer (1841-1922) bis zu Aufrufen bewegter Frauengruppen der DDR. Kontinuierlich werden neue Objekte in das Portal eingestellt. Es ist verlässliche Quelle für Bildungs-, Forschungs- und Medienarbeit. Die Berliner DDF-Geschäftsstelle verantwortet die Umsetzung technisch wie wissenschaftlich.

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