Die über 400 CDs sind nun in a-z.lu erfasst, das heißt, sie sind im Portal auffindbar und können reserviert werden! Um Neugierde für diese Musik zu erwecken, haben wir die Kuratorin der Rubrik Elisabeth Flunger gefragt, was sie unter experimenteller Musik versteht.
2014 hat mich das CID eingeladen, die CD-Bestände um experimentelle und improvisierte Musik zu erweitern. Für diese CDs wurde die neue Kennung X geschaffen: X steht für das Experiment, für das Crossover als Verbindung von Stilen und Welten, für alles was sich der eindeutigen Einordnung entzieht, für das Unbekannte.
Experimentelle und improvisierte Musik ist kein Genre wie Klassik und Pop, sondern eher eine Haltung.
Der Begriff der experimentellen Musik kommt aus den 50er und 60er Jahren, als Wissenschaftlichkeit und Forschung hoch im Kurs standen und KomponistInnen und TechnikerInnen in den sogenannten Experimentalstudios die elektronische Musik mit neuen technischen Mitteln weiterentwickelten.
Ab den sechziger Jahren wurde das musikalische Forschen und Experimentieren auch außerhalb der komponierten Musik populär: Es entstand der Free-Jazz, und in der Rockmusik kamen einerseits komplexe Kompositionen, andererseits aber auch Gruppenimprovisationen und ausufernde Klangergüsse auf.
In der elektronischen Musik gibt es heute viele verschiedene Stilrichtungen im Spannungsfeld zwischen Tanzmusik und Noise, zwischen Computermusik und analoger Klangerzeugung. Aus dem Free Jazz und der zeitgenössischen Musik hat sich die frei improvisierte Musik entwickelt, mit ihren eigenen Festivals und internationalen Netzwerken. Experimentelle Musik ist bis heute eine Musik abseits des Mainstream geblieben. Hier werden die Neuerungen entwickelt, die in der Popmusik und Filmmusik für klangliche Abwechslung und Spezialeffekte sorgen.
Jeden Tag ein Paar neue Ohren: Experimentelle und improvisierte Musik macht mich fit für das Ungewohnte und Unvorhersehbare. Sie erweitert den Horizont meines Geschmacks, meiner Gewohnheiten, meiner Wahrnehmung. Wenn ich die gewohnten Wege verlasse, komme ich in Kontakt mit einer anderen Realität. Das Hören verändert sich: Das Geräusch des Kühlschranks, der Klang einer unverständlichen Sprache, die Schreie der spielenden Kinder und das Dröhnen der Baustelle klingen plötzlich interessant und offenbaren mir verborgene Schichten, lustige Muster und Melodien und überraschende Wendungen. Sie werden zu Freunden in meinem Alltag und erweitern das Repertoire an Dingen, an denen ich mich erfreuen kann.
Chaos, Obsession, Monotonie, Kontraste, Hektik, Ungleichgewicht, zu wenig, zu viel: das vermeintlich Unangenehme wird zu Ausdruck und Aussage und bekommt einen ästhetischen Wert. Hilft uns das, die Widrigkeiten des Lebens zu meistern? Vielleicht.
Improvisierte Musik ist die Kunst der Interaktion und Kommunikation. Die Musik entsteht in dem Moment, in dem sie gespielt wird. Es geht darum, im Zusammenspiel den besten Weg zu finden, unter allen Möglichkeiten die zu wählen, die für alle zum besten Ergebnis führen. Der Zufall darf – anders als im Leben – mitspielen und macht die Sache spannend und unberechenbar. Es gibt keine Schönheit ohne Risiko.
Und wer‘s ganz genau wissen will, findet hier eine Liste aller CDs, Musikerinnen und Bands : CD X.pdf. Oder ihr stöbert auf www.a-z.lu
Elisabeth Flunger
Der erste Frauenstreik* in Luxemburg und eine weltweite Pandemie haben die Pflegearbeit, die hauptsächlich von Frauen geleistet wird, ins Rampenlicht gerückt. Aber in Sachen... Weiter Lesen
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