Die Diagnose Depression nimmt weltweit zu, dabei sind Frauen im Vergleich zu Männern einem doppelt erhöhten Risiko an Depressionen zu erkranken ausgesetzt. Auch in den Medien erscheint dieses Krankheitsbild häufiger in Verbindung mit „Weiblichkeit“, während Depressionen bei Männern unter „Burn Out“ umkodiert werden oder klinisch unerkannt bleiben. Wie in Familie und Gesellschaft Emotionen und Belastungen erlebt und weitergegeben werden ist eine Frage von Identifizierungsprozessen, die Frauen und Männer unterschiedlich für Depressionen empfänglich machen.
In ihrem Vortrag wird die Psychoanalytikerin Dr. phil. Nadine Teuber Geschlecht in Zusammenhang mit der Entwicklung depressiver Störungen diskutieren und den Begriff einer „Politik des Verlustes“ vorstellen, der sich auch in kulturhistorischen Betrachtungen von Melancholie, Depression und Geschlecht nachvollziehen lässt.
Dr. phil. Nadine Teuber, Dipl.-Psych., ist Psychoanalytikerin (DPV/IPA) und niedergelassen in eigener Praxis in Frankfurt am Main. Am Arbeitsbereich Psychoanalyse der Goethe-Universität/Frankfurt lehrt sie psychoanalytische Behandlungstechnik und Gesprächsführung. 2010 promovierte sie über “Das Geschlecht der Depression“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Organisation: CID| Fraen an Gender & Stadt Luxemburg
Wo?: Bibliothek CID