Orange Week – Buchausstellung im CID

Dienstag, 21. November 2017 to Samstag, 2. Dezember 2017

Kampf gegen Gewalt gegen Mädchen und Frauen

Gewalt im Geschlechterverhältnis ist ein Zentrales Thema der Bibliothek des CID. Während der „Orange Week“ versuchen wir die große Bandbreite des Themas in einer Buchausstellung zu zeigen.

Die aufs Thema Gewalt spezialisierte Rubrik thematisiert eine große Zahl verschiedener Aspekte:

bild violence fegert kompendium Zunächst die eher theoretischen Werke, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aus einer politischen oder historischen Perspektive beleuchten. Diese Texte analysieren u. a., wie die Gesellschaft Gewalt strukturell reproduziert und wie Geschlechterkonzepte verschiedene Formen von Gewalt beeinflussen.

Dann die Bücher, die diese einzelnen Formen von Gewalt getrennt behandeln, aus soziologischer oder therapeutischer Sicht oder in Form von Erfahrungsberichten: häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit oder bei der Arbeit, Vergewaltigungen und andere Formen sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Kinder.

Bild violence grenzverletzungenHinzu kommen die Werke, die sich mit den Hilfsstrukturen für betroffene Frauen und Mädchen auseinandersetzen (Beratungseinrichtungen, Frauen- und Mädchenhäuser, Notrufe, verschiedene Therapieformen) und Ratgeber zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

Und auch die Gewalt von Frauen wird in dieser Rubrik behandelt.

Aber damit ist das Thema noch lange nicht abgeschlossen. Weil Gewalt ein strukturelles Element der ungleichen Geschlechterverhältnisse ist, ist sie tatsächlich Bestandteil in allen Bibliotheksbereichen. Hier drei Beispiele:

  • In der Rubrik Bildung finden sich auch Titel zur Gewalt in den verschiedenen pädagogischen Betreuungsstrukturen und Schulen. Diese sensibilisieren für die Geschlechternormativität, die sich auf vielfältige Weise im Erziehungsbereich manifestiert: pädagogisches Material mit Geschlechterstereotypen, Vorurteilen, die die spätere Berufswahl einschränken, sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen, Sexismus, Homo- und Transphobie in den Klassenzimmern und auf den Schulhöfen. Hier finden sich aber auch (neue) pädagogische Konzepte, die helfen können, diese Gewaltformen zu bekämpfen.
  • Die Bücher zum Thema soziale Arbeit beschränken sich nicht auf die Geschlechtergeschichte der sozialen Berufe und auf den heutigen Alltag, sondern beschäftigen sich auch mit verschiedenen Aspekten von Gewalt: z. B. Wie ist es möglich, die (Selbst-)ausbeutung von Beschäftigten in dem Sektor zu verhindern? Wie kann (sexualisierte) Gewalt gegen Personen – Erwachsene und Kinder – in Abhängigkeitsverhältnissen verhindert werden? Wie können geflüchtete Frauen und Mädchen in Aufnahmeeinrichtungen unterstützt und geschützt werden? Wie kann man in Strukturen arbeiten, in denen sich Rassismus, Sexismus und Armut kumulieren?
  • Welche Formen von Gewalt erfahren Menschen, die nicht den binären Geschlechternormen entsprechen, bzw. diesen nicht entsprechen wollen, die ein anderes Geschlecht leben, als das, was ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde, die schwul, lesbisch oder bisexuell begehren, oder die asexuell leben?

bild violence wildwasser leichte spracheJustiz, Politik, die Gestaltung des öffentlichen Raums, Medien und Werbung, Sprache, Literatur, Kunst und Musik, all diese Bereiche sind nicht nur durch das Geschlechterverhältnis, sondern auch durch verschiedenen Formen von Gewalt strukturiert.

Der 25. November als internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen ist ein guter Anlass genau hinzusehen!

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