Alice Pung – Ungeschliffener Diamant

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(ke) Als Alice das Licht der Welt erblickt, sind ihre chinesisch-kambodschanischen Eltern gerade erst dem Pol-Pot-Regime entronnen und in Australien angekommen. Voller Begeisterung und Hoffnung auf die wundervolle Zukunft, die sich ihnen öffnet, machen sie sich an die Arbeit: Mit Voraussicht, pausenloser Disziplin, mit Mut und List durchlaufen sie die komplexe Einwanderungsmaschinerie, machen sich bald über die unbedarfteren NachzüglerInnen lustig und ernten tatsächlich Erfolg.

Solidarisch und mit Witz erzählt die Autorin von dem Schwanken zwischen Anpassung und Selbstbehauptung. Das Haus, von außen schlicht und unauffällig, kann innen gar nicht genug glitzern vor grellem Blumenschmuck, knalligen Haushaltartikeln und bunten Plastiksandalen. Und natürlich sollen die Kinder als Gleiche und selbstbewusst mit den australischen MitschülerInnen lernen, die Regeln und Gebräuche ihrer asiatischen Familie dürfen sie jedoch niemals vergessen.

Ein Ungeschliffener Diamant funkelt in viele Richtungen: Der Roman ist nicht nur eine Migrations- und Adoleszenzgeschichte, er erzählt auch von der Vergangenheit der Eltern und lässt die LeserInnen an der berührenden Dreiecksgeschichte von Mutter, Tochter und Großmutter teilhaben. Das Buch wurde 2007 in Australien als bester Debütroman ausgezeichnet und seither in mehrere Sprachen übersetzt.

(edition fünf 2012, 341 Seiten)

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