Der Kampf gegen das ‚Kellnerinnenunwesen‘ stand um 1900 im Zentrum einer Kampagne gegen ‚Unmoral‘ und Prostitution in Luxemburg, die u. a. durch Frauen- und Sittlichkeitsvereine in Politik und Öffentlichkeit getragen wurde. Unter Prostitutionsverdacht gerieten vor allem ausländische Frauen, denen unterstellt wurde, der Sittenpolizei im Ausland entfliehen zu wollen.
Ausgehend von dieser historischen Konstellation in Luxemburg, beleuchtet der Vortrag, welche gesellschaftlichen Probleme mit der Prostitution verbunden wurden und welche Kontroversen die Prostitutionsregulierung auslöste: Sollte die Prostitution staatlich verboten werden? Und warum? Was sollte präventiv getan werden? Ein besonderer Fokus des Vortrags liegt auf den unterschiedlichen feministischen Positionen zu Prostitution und Sexarbeit, die bis in die Gegenwart zu erhitzen Kontroversen zwischen Feminist*innen führen.
Die Diskussion im Anschluss an den Vortrag moderiert Anik Raskin (CNFL).
Dr. Heike Mauer ist Politikwissenschaftlerin und Geschlechterforscherin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Bis 2015 forschte sie an der Universität Luxemburg zu Prostitutionsregulierung und Geschlechterverhältnissen.Daraus entstand ihr Buch „Intersektionalität und Gouvernementalität. Die Regierung von Prostitution in Luxemburg.“ (Budrich Verlag)
Weitere Informationen zur Referentin:
https://cives-school.academia.edu/HeikeMauer
Ort: Centre Culturel Altrimenti, 5 Avenue Marie-Thérèse, 2132 Luxembourg