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(ke) Angeregt durch die Empfehlungen zum Thema Flucht und Migration im Courrier de l’éducation nationale (MEN) sind wir auf dieses kleine Juwel gestoßen. Das Mondmädchen erzählt die Geschichte der kleinen selbstbewussten Mahtab, die mit ihrer Familie vor einem Terrorregime fliehen muss. Das Buch, vom Bruder der Autorin wunderschön mit schwarz-weißen Grafiken illustriert, wechselt geschickt zwischen phantastischen und realistischen Passagen, die sich im Verlauf der Geschichte stärker verflechten. In den phantastischen Phasen erleben wir wie Mathab dank sprechender Tiere, einer Fee und dem geheimnisvollen Ort Athabasca schwere Herausforderungen meistert und die eigenen Stärken entdeckt. In den realistischen Teilen wird die konkrete Geschichte der Flucht erzählt, die Geheimhaltung, das Packen der wenigen Habseligkeiten, die Angst in dem fensterlosen Fluchtauto und an den Grenzen, die Unsicherheit in den Zwischenlagern, die Überforderung des Vaters und die sich bis zum Abtauchen steigernde Verzweiflung der Mutter.
Die Autorin, die selbst als Neunjährige aus dem Iran nach Deutschland geflohen ist, wollte die Geschichte so erzählen, wie sie es sich als Kind gewünscht hätte, heißt es in der Buchinformation. Und daraus ist keinesfalls eine verharmlosende Märchenflucht geworden. Vielmehr legt Mehrnousch Zaeri-Esfahani, die als Sozialpädagogin zwei Jahre lang Flüchtlingskinder betreut hat, ihrem kindlichen Alter-Ego und allen Kindern und Erwachsenen, die schwere Erfahrungen zu bewältigen haben, einen großen Schatz in den Fluchtkoffer: Sie zeigt, wie sie in sich selbst Trost und die Quelle ihrer eigenen Kraft finden können. Die Autobiographie der Autorin, die außerdem das preisgekrönte Spiel „Asylopoly“ erfunden hat, ist auch schon bestellt und dazu viele weitere Bücher zum Thema Flucht & Migration.
(Knesebeck 2016, 143 p.)
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