Die Idee, einen Stadtrundgang zu Frauenthemen zu entwickeln, gab es im CID schon lange, und erste Überlegungen wurden bereits 2001 auf einer Liste festgehalten und zusammen mit LIDIA, dem Dachverband linker Frauenorganisationen, diskutiert. Im Sommer 2006 kamen drei Frauen auf uns zu, die seit langen Jahren für das Luxembourg City Tourist Office Gäste durch die Stadt führen und dabei aus persönlichem Interesse auch Frauenthemen und -persönlichkeiten in ihre Touren integrierten. Es bedurfte keiner Überredungskunst, um das Cid-femmes als Partnerin zu gewinnen, um den ersten Frauenstadtrundgang, anfangs unter dem Code „Dammentour“ geführt, in Angriff zu nehmen.
Renée Wagener, Sozialwissenschaftlerin, und Sonja Kmec, Historikerin, wurden mit Recherchearbeiten beauftragt, um ein gemeinsam entwickeltes Konzept mit Inhalten zu füttern; weitere an Geschichte und Sozialgeschichte interessierte Frauen gaben ihren Input.
Geschichte wurde lange Jahre aus männlicher Perspektive geschrieben und befasste sich nahezu ausschließlich mit „männlichen“ Leistungen wie Herrschaft, Macht oder Eroberung. Dabei wurden die Rolle von Frauen und ihre Lebenssituation oftmals außer Acht gelassen. Ein Blick in die Geschichtsbücher bestätigt, dass hier vor allem „seine Geschichte“ (HIStory) beschrieben wird, die „ihre Geschichte“ (HER Story) selten mit einschließt. HistorikerInnen stellten zudem fest, dass Frauen wohl als Gruppe, aber kaum als Einzelpersonen in der klassischen Geschichtsschreibung vorkommen.
Auch die Geschichte der Stadt Luxemburg wird in erster Linie mit Regenten und Baumeistern wie Siegfried, Mansfeld, Wenzel oder Vauban in Verbindung gebracht. Das „Weiberregiment“ unter Maria von Ungarn, Margarete von Parma oder Isabella Clara Eugenia und der Einsatz von kirchlichen und weltlichen Frauen für die Mädchenbildung und die sozialen Fragen sind weitaus weniger bekannt – ihre Errungenschaften gleichwohl sehr bedeutend. Der Kampf der Frauen für bürgerliche Rechte und politische Freiheiten, ihr Engagement in der Arbeitswelt und in der Erziehung, im kulturellen Leben und im sportlichen Wettbewerb sind wichtige Meilensteine in der Entwicklung zur heutigen Gesellschaft.
Das Anliegen des Stadtrundgangs ist es, die historische, soziale und wirtschaftliche Situation von Frauen über die Jahrhunderte sichtbar zu machen. Er zeigt, wie sehr Frauen an der Geschichte der Stadt Luxemburg mitgewirkt haben und erinnert an wichtige Frauen, die in Luxemburg lebten und wirkten. Dadurch wird dieser Rundgang sicher nicht nur ausländische Besucher und Besucherinnen ansprechen, sondern lädt auch Einheimische zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.
ein Streifzug durch 1.000 Jahre Stadtgeschichte, führt in 14 Stationen vom Cercle-Gebäude zu Palast und Parlament, Bockfelsen und „Corniche“ ins Heilig-Geist-Viertel, an dem Place de la Constitution vorbei weiter zum Amalia-Denkmal in den Stadtpark und endet an der Skulptur von Niki de St Phalles am Centre Émile Hamilius.
Er folgt den Spuren von Herrscherinnen und oppositionellen Akteurinnen, von Arbeiterinnen und Heiligen, Jüdinnen, Widerständlerinnen und Kollaborateurinnen sowie in Kunst und Sport erfolgreichen Frauen. Herausragenden Frauenfiguren aus der Luxemburger Geschichte wird dabei die weniger bekannte historische Realität urbanen Frauenlebens gegenübergestellt.
Dazu wurde eine attraktive Kurzbroschüre mit zahlreichen Illustrationen herausgegeben, die in prägnanten Texten Interessantes und Wissenswertes zu Frauen und Frauengeschichte in der Stadt Luxemburg darstellt.
Download: Frauenleben – Frauenlegenden_de.pdf
beim Luxembourg City Tourist Office auf Anfrage
Dauer der geführten Tour: 2 Stunden
1 GästeführerIn für max. 25 Personen
Sprachen: DE, FR, GB, NL
Tel: (+352) 4796 2709, Fax: (+352) 474818
Hier ein Video – aufgenommen anlässlich der Einweihung des Frauenstadtrundgangs im März 2008. Mit Mady Durrer und Danielle Wenner, Text Josiane Kartheiser. Musik: Les Reines prochaines
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