Dritte Teilnahme Luxemburgs an weltweitem Medienmonitoring

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GMMP 2020

Das GMMP (Global Media Monitoring Project) ist eine umfangreiche Studie der WACC (World Association for Christian Communication) zu Geschlecht in der medialen Berichterstattung. Seit 1995 untersuchen alle fünf Jahre Forscher:innen weltweit die Sichtbarkeit von Frauen in Nachrichten- und Informationsmedien. An einem festgelegten Tag wird die Anwesenheit von Frauen und Männern in jeglichen Informationskanälen bestimmt. In diesem Zusammenhang wird sowohl der Inhalt der Berichterstattung, als auch der journalistische Tätigkeitsbereich auf geschlechtliche Disparitäten untersucht.

Im Jahr 2010 haben das CID und der CNFL (Conseil National des Femmes du Luxembourg) das erste Mal eine nationale Supervision der Medien in die Wege geleitet. Angelehnt an die Methodologie des GMMP, wurden Informationen zu der Verbindung zwischen Geschlecht und Medien erfasst und aus einer geschlechterkritischen Perspektive analysiert.
Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse und der daraus folgenden kritischen Auseinandersetzung zwischen Medienvertretung und Frauenorganisationen über die Rolle von Journalismus und Medien in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit, wurden etliche Massnahmen zur Beseitigung dieser Schieflage ergriffen.

Anschließend an das steigende nationale Interesse an dem Frauenanteil in der medialen Berichterstattung, hat Luxemburg in den Jahren 2015 und 2020 offiziell an den Untersuchungen des GMMP teilgenommen.
Mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, hat das CID|Fraen an Gender gemeinsam mit dem CNFL der Forscherin Anissa Amjahad den Auftrag gegeben, die Daten der Studie aus dem Jahr 2020 zu analysieren und in einem Bericht schriftlich zusammenzufassen.

Der Bericht aus dem Jahr 2020 ist selbstverständlich im Kontext der sanitären Covid-19-Pandemie zu verorten und betont erneut die starke Unterrepräsentation von Frauen in den luxemburgischen Medien. Die Untersuchung ergibt, dass die Präsenz der Frauen in den Nachrichten weniger als ein Viertel ausmachtt und nur ein Drittel der Journalist:innen weiblich sind.
Während die mediale Sichtbarkeit von Frauen im Vergleich zu dem Bericht aus dem Jahr 2015 um nur 1% gestiegen ist (Zahlen nennen!), sinkt die Zahl der Journalistinnen um fast 10 % (von 39,1% auf 30,2%). Im globalen Vergleich stellen wir ähnlich ernüchternde Ergebnisse fest: Der Anteil von Frauen, über die in den Nachrichten berichtet wird, ist in den Jahren zwischen 2015 und 2020 um geringe 5,3 % angestiegen (19,6% bis 24,9%).

Um dieser negativen Bilanz entgegenzuwirken, hat das CID|Fraen an Gender gemeinsam mit dem CNFL und Anissa Amjahad Empfehlungen mit konkreten Handlungsstrategien erarbeitet.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden am 4. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und sind auf der Homepage des WACC und des CID veröffentlicht.

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